Am 09.07.2024 besuchte der Vorkurs des Abendgymnasiums ein Stück nach William Shakespeare, in dem seine Komödie „Der Widerspenstigen Zähmung“ in die heutige Zeit übertragen worden ist.
Im Deutschunterricht von Frau Lüsse wurden vorher verschiedene Stücke des Staatstheaters von Studierenden vorgestellt und danach wurde abgestimmt, welches Schauspiel die Mehrheit des Kurses besuchen möchte. Der Großteil der Klasse entschied sich für die Shakespeare-Komödie. Die Idee, die Handlung des Stückes wie eine typische Dating-Show im Trash-TV aufzuziehen, hat von Anfang an unser Interesse geweckt.
Das Stück handelt von zwei ganz unterschiedlichen Schwestern, nämlich der schönen und sanften Bianca und der störrischen und unabhängigen Katharina. Drei Männer werben um Bianca, aber es darf erst geheiratet werden, wenn ein Mann für die ältere Schwester gefunden worden ist. Dadurch entstehen viele Konflikte zwischen den Charakteren, insbesondere zwischen den Schwestern. Es gibt viele humorvolle, lustige und auch überraschende Szenen, beispielsweise am Ende, als sich die Schwestern verbünden, das Moderatoren-Paar verprügeln und ihre Partner verlassen
Meine Klasse und ich waren von dem Bühnenbild sehr überzeugt, es war bunt, voller Plastik und Plüschpalmen, und alle Gegenstände wie etwa der Whirlpool im Vordergrund waren sehr gut sichtbar. Deshalb hatte das Stück von Anfang unsere volle Aufmerksamkeit. Die Kostüme und das Make-up waren professionell und gut gemacht, aber vor allem auch extrem und absichtlich übertrieben: Katharina zum Beispiel, die Widerspenstige, war angezogen und geschminkt wie ein gruseliger glatzköpfiger Alien.
Außerdem gab es Live-Musik von einer kleinen Band, die ebenfalls immer wieder auf der Bühne stand. Die Atmosphäre war sehr angenehm, wir konnten die ganze Bühne sehen, da wir ganz weit vorne saßen und deshalb konnten wir auch alle Szenen gut beobachten.
Die Schauspieler/innen waren sehr konzentriert auf ihre Arbeit und ihre Leistung hat uns überzeugt. Vor allem die Mimik und die Körpersprache, aber auch der Tanz und der Gesang. Mir persönlich ist insbesonders wichtig, wenn die Schauspieler/innen sich voll und ganz in ihre Rollen versetzen.
Ich hatte den Eindruck, dass der Autor in dem Stück die Vielschichtigkeit menschlicher Beziehungen zeigen wollte und wie die Liebe Menschen beeinflussen und verändern kann. Das wurde in dem Dialog klar, den die beiden Schwestern geführt haben, wo sie zeigen, dass sie sich lieben und wiederum auch hassen.
Mein persönliches Fazit zu dem Stück „Die Zähmung der Widerspenstigen“ ist, dass alle Beteiligten eine gute Arbeit geleistet haben. Ich fand es – so wie die Mehrheit der Klasse – faszinierend und unterhaltsam und wegen des Humors und der lustigen Szenen konnte man als Zuschauer/in auch nach dem Stück noch vieles mitnehmen.
Von Fatih Topak (E1)